o.T. (zweiteilige Installation)
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Modellfoto
Wettbewerbsbeitrag Krankenhaus Hohe Warte Bayreuth
Vorplatz: Lichtzeichen (Lichtstele)
h 6,70 m x ø 0,50 m
2000
Foto: Rolf Sturm

Krankenhaus Hohe Warte Bayreuth

[1-2] Innen- und Außenraum werden durch zwei Objekte konzeptuell aufeinander bezogen – einer vertikal aufgestellten blaue Lichtsäule gegenüber dem Eingang zur Halle und einem horizontal angebrachten Baumstamm an der Ostwand der Eingangshalle. Die beiden Arbeiten nehmen Bezug auf die vorhandene Architektur und topographische Lage des Gebäudes und auf die inhaltlichen Verbindungen der Nutzung als Krankenhaus. Sie sind aus einer Form entwickelt, dem zylindrischen Stab, und doch sehr verschieden in ihrer Erscheinung.

Vorplatz
Die blaue Lichtsäule – das Lichtzeichen "Hohe Warte"

Form und Abmessungen der tragenden Säulen des Eingangsbereichs werden aufgegriffen. Die Lichtsäule soll 24 Stunden am Tag leuchten und kann durch ihre Position und Strahlkraft zu einem Zeichen für das Krankenhaus Hohe Warte werden, tagsüber sanft schimmernd, bei Dunkelheit kräftiger strahlend.
Licht ist ein sehr altes Symbol und wird in Verbindung mit der Farbe blau hier erst als solches erfahrbar. Blau ist die am wenigsten materielle Farbe, mit sehr starker Tiefe und verstärkt den immateriellen Charakter. Hier ist unmittelbar die inhaltliche Verbindung zum Krankenhaus angesprochen, die geistige Auseinandersetzung, Beschäftigung mit Krankheit.

Eingangshalle
Der Baumstamm – Gewachsen

Die farbige und materielle Gestaltung der Eingangshalle will bewusst dem Charakter einer sterilen Klinik entgegenwirken und dadurch auch Hemmschwellen abbauen. Der Baumstamm geht darauf ein und bringt dennoch durch seine gewachsene Gestalt eine neue Dimension in den Raum ein. Parallel zu der Arbeit im Außenraum wird auch hier das Format benachbarter architektonischer Elemente aufgegriffen. Der Stamm ist entrindet, auf das entsprechende Längenmaß zugeschnitten und wird unterhalb der drei Lüftungs-/Heizungsrohre an die Wand montiert.

Im Unterschied zur Lichtsäule ist seine zylindrische Form eher unregelmäßig, beeinflusst durch das vorhandene Licht, die Witterungsbedingungen und den Standort. Oberfläche und Materialität des Stammes strahlen eine Kraft aus, die dem kranken Menschen verloren gegangen ist und die er wiedererlangen möchte.
Krankheit verändert den Menschen, nicht nur sein Körpergefühl, auch die Stimmungen, Selbsteinschätzung und Raum- und Zeitgefühl. Jeder Mensch fasst seine Krankheit ganz unterschiedlich auf (als Unglück, Herausforderung, Schwäche, Bestrafung ...).

Heilung – "Wiederherstellung der Harmonie des Körpers" (R. Virchow), bzw. eines Zustands, der in seiner Ganzheit zerstört war.

DP. Erläuterungen zum künstlerischen Konzept. Auszug aus den zum Wettbewerb eingereichten Unterlagen. 2000